Samstag, 31. März 2012

im Wasser Kreise ziehendes Leben


Silbern glitzernde Wasserwuchten, die stets versuchten mir die Ruder aus den Händen zu reißen, prallten gegen ein kleines Boot, in das ich mich flüchtete. Sobald die Sonne aufging, dachte ich mir, würden auch die Wellen sich legen, sich entschuldigen und einfühlsam werden, wie sie es einst waren, als ich mich zurücklehnen, ihnen lauschen und meine Fingerspitzen in ihnen versenken durfte.

Nachdem die nächste Nacht mir das zweite Ruder und die Luft zum Atmen nahm, war jegliche Chance der Zuflucht vertan, die Sehnsucht nach Strandung und die Furcht vor Verletzung verdeckte den Hunger nach Abenteuer, der mich erst aufs offene Meer getrieben hatte.

Ich erhoffte mir Rettung durch schimmernde Kreaturen, die in einigen Metern aus dem Wasser schossen, mich in ihre Musik einwickelten und mich nie mehr verließen, als würden sie wollen, dass ich ein Teil von ihnen würde. Sie würden schwebend am Horizont Wasser regnen und mich meine Tränen vergessen lassen, doch das Boot müsste zurückbleiben. Und obwohl es keine Ruder mehr trug, beglückte es mich.

Fische, nach denen ich sehnsüchtig Ausschau hielt, fand ich nicht, dabei bemerkte ich nie, dass sie um mich herum undankbar und hüpfend gefressen wurden, von Kreaturen, die so schimmernd schienen, dass man sich von ihnen hätte verunsichern, täuschen und fangen lassen können.

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