Samstag, 23. Juni 2012

Asphalt

Wegen der Bunten Farben, die in flackernden Kreisen vor meinem Sichtfeld tanzten, fragte ich mich kurz, ob es sein konnte, dass ich in jeglicher Hinsicht nüchtern war. Ja, das war ich.
Auf einmal fühlte ich mich, als wäre ich in einem Zimmer, das keinen Raum bot. Das Gestell meiner Brille schien für mich die Entschuldigung zu sein, dass sich mein Kopf zunehmend in die Waagerechte begab, auch wenn ich mein Kinn auf meiner zur Faust geballten linken Hand aufstütze, die das letzte Stückchen Emotion in Form von Wut für mich behielt.
Die flackernden Dochtenden der Teelichter spiegelten sich in den leeren Bierflaschen der Anderen und schienen auf einmal so grell, dass die bunten Kreise zu großen runden Kugeln wurden und ich den Kopf abwenden musste. Wie in Zeitlupe versuchte ich an den Kugeln vorbeizuschielen, die immer mehr die Form der Flammen annahmen. Ich versuchte aufzustehen, ohne dabei zu Fall zu gehen und liebte meine Beine für die ausreichende Kraft, mich von der Menge zu entfernen.

Warme Asphaltsplitter streckten ihre Hälse nach meinen Haarspitzen, als wollten sie sie mit den Händen greifen und mit grausamster Gewalt zu sich ziehen, um sie gierig zu verschlucken. Ich ließ mich sanft in einen Sitz fallen und faltete meine Beine, was die gierigen Hälse nur noch hungriger machte. Inzwischen schrien sie nach meiner Aufmerksamkeit und ich reichte ihnen erst meine Fingerspitzen, und mit einem Schlag meine rechte Wange..

'Etien..?'
Ich war wieder da.

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